Page 70 - Rudolf Giesselmann - Stückgut - 21 Hafenarbeiter im Portrait
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Kristian Zobel
Fünf Jahre bei SWT. Hafenarbeiter. ich das nicht machen können. Das geht
Vorher: Tischler im Treppenbau (drei einfach auf die Knochen. Sechs Meter
Jahre), beim Bund (neun Monate), im hoch auf irgendwelchen Kisten herum-
Hafen Exportverpackungen gebaut turnen und dicke Hölzer schleppen.
(vier Jahre). Ich bin dann hier angefangen. Ver-
Hintergrund: Stückgut-Kiste (Schwergut- schiedene Gerätescheine hatte ich
Holzkiste) für Brasilien (Bauteile für damals schon: Staplerschein, Dreh-
Zementwerk). kranschein, Reach-Stacker-Schein.
Das ging damit gleich in eins über. Hier
[Aus seiner Zeit Exportverpackungen ist das viel abwechslungsreicher. Man
zu bauen:] „Große Teile, wie z.B. Lo- arbeitet mal mit dem Kopf, mal mit den
komotiven, schwere Maschinenteile, Händen und mal maschinell.
die mussten direkt am Kai verpackt Heute habe ich Kupfer aus Chile
werden. Sie wurden mit dem Kran auf verladen.
den Holzboden aufgesetzt, befestigt, Ohne Hafen und Wasser könnte
eingeschweißt und es wurde eine Kiste ich, glaube ich, gar nicht mehr. Hier
darum herum gebaut. Das habe ich sieht man immer etwas anderes. Ge-
auch hier am Kai von SWT gemacht. rade liegt z.B. die Queen Elizabeth
Da bin ich vom Kaiinspektor angespro- gegenüber. Oder bei Nachtschicht. Die
chen worden. Kreuzfahrtschiffe kommen nachts mit
Bei den Seeverpackungen im Akkord Beleuchtung herein. Auch wenn man
haben wir zwar gutes Geld verdient, 200 viel zu tun hat sieht man das noch.“
EUR am Tag, aber länger als 40 hätte
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