Page 83 - Rudolf Giesselmann - Landerziehungsheim Walkemühle
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nach Kräften beteiligt waren. Und es gelang andererseits
dadurch, daß die Bedeutung dieses Tierfestes in ein-
zelnen Augenblicken kraftvoll und rein in Erscheinung
trat und dadurch alle immer wieder durch ein starkes Band
einte. Die Tierdemonstration erweckte in ihnen noch ein
anderes Gefühl als nur das des Vergnügens, an all den
bunt gemalten kleinen Holzfiguren, die in Reih und Glied
mit roten Fahnen hinter einander herzogen; sie saßen still
und glücklich • vor den Lichtbildern, auf denen die ganze
Schönheit der Tiere in Erscheinung trat. Und die Älteren
unter ihnen lauschten aufmerksam, als ein Genosse am
Feuer dieses Fest ein Fest der Freundschaft mit den
Unterdrückten nannte und damit die Verbindung zeigte
zu den Aufgaben, die sie als Kinder sozialistischer Eltern
bereits verstehen, und für deren Erfüllung sie selber stark
werden wollen.
Die Lust am Nehmen und Geben, die Freude an der
Selbsttätigkeit und das Aufgeschlossensein für höhere
Aufgaben, dieser Dreiklang hat dies Fest zu einem hellen
Erlebnis für uns alle gemacht.
Wir haben in diesen Tagen nicht die Roheit und die Not
vergessen, die heute herrschen, und die vor allem die Ar-
beiter, deren Kinder und die Tiere bedrücken. Das Leben
der Tiere stand dieses Mal im Vordergrund, im nächsten
Jahr wollen sie das Fest der schwarzen Genossen feiern -
alles selbstverständlich, wie es durch die Umstände be-
dingt war, innerhalb der Grenzen eines kindlichen Festes.
Aber dieses einfache und heitere Treiben war doch kein
bloßes Spiel, kein bloßes Produkt freundlicher Einfälle -
hinter ihm stand eine Wahrheit Achtung und Liebe zu
denen, die sonst mißachtet werden.
Das machte diese Tage zu einen guten und verhei-
ßungsvollen Anfang; sie zeigten, wie auf dem Terrain der
sozialistischen Weltanschauung eigene Kraft und ei-
genes Leben sich entfalten können.
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